„… und so handelt es sich bei dem rätselhaften Kryzeros wohl um eine Verballhornung des ursprünglich von Tugostimas dem Älteren sogenannten Krystalloceros, welches er in seinen ‚Anekdoten der großen borealen Expedition‘ als ‚Kreatur von ungewöhnlicher Wildheit und Mordlust‘ beschrieb. Nun sind die Anekdoten bekanntlich nur noch in Zitaten und fragwürdigen Abschriften zugänglich, da sie als bekannter historischer Text zu Beginn der Ära des Exzellenten Exils natürlich der allgemeinen Reinigung zum Opfer fielen. Aber der Abschnitt über das Krystalloceros liegt uns in drei unterschiedlichen Werken als zitiertes Fragment vor, so dass wir von seiner Authentizität durchaus überzeugt sind! Jedenfalls bezieht sich der Bericht unseres verschollenen Kundschafters klar auf eine Art Albinovariante der monströsen Fellhörner, welche selbst von den Nomaden der Arsali gefürchtet werden. Es gelang mir außerdem inzwischen einem der lebend gefangenen monströsen Humanoiden von der polaren Hochebene nach intensivstem Verhör zu entlocken, dass sein Volk tatsächlich solche – wie er sie nannte – ‚Eishörner‘ kennt. Allerdings sind diese Tiere wohl sehr selten und den primitiven Eingeborenen heilig. Er behauptete weiterhin, dass der Körperbau der schneeweißen Bestien deutlich schlanker als der von Fell- oder Wollhörnern sei, denen ein Eishorn auch an Geschwindigkeit und Kampfkraft überlegen wäre. Wirklich bemerkenswert scheint jedoch das Horn selbst zu sein, welches aus einem milchigen oder sogar farblos durchscheinenden Material bestehen soll, mit dem ‚härtester Stahl durchdrungen‘ und ‚die schwarzen Monster der Tiefe‘ vernichtet werden können – bei letzteren handelt es sich wahrscheinlich um irgendwelche Schreckensgestalten aus der kruden Mythologie der Humanoiden. Zumindest können wir davon ausgehen …“
Fellek der Flinke belauscht ein Treffen in einem Zelt der Liga am Rand des Fleischmarktes vom Roten Tal.
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