Malmsturm – Die Fundamente: Autorenausgabe

Hier könnt ihr alle 25 Ausgaben ansehen.
Was ist anders an dieser Ausgabe? Zuerst einmal das blutrote, unversiegelte Rindsleder.
Unser Leder ist ein vollnarbiges, handgewischtes, anilingefärbtes Rindsleder. Also durch und durch gefärbt und dafür prädestiniert, mit der Zeit eine Patina zu bekommen. Eben weil es unversiegelt ist. Schleppt das Ding also ruhig rum: Kratzer, Licht und Kaffeeflecken machen das Ding nur schöner …

Wie ist es zu dieser Autorenausgabe gekommen? Wer mag, kann natürlich in den Newsbeiträgen alle Details nachlesen. Hier gibt es aber für die eilige Leserin und den eiligen Leser die Kurzfassung.

Noch bevor das Buch fertig gelayoutet und im August dann gedruckt war, kam die Idee einer ganz besonderen Malmsturm-Ausgabe auf. Ein Echtledereinband war der Ausgangspunkt der Teamdiskussion. Und dann sollte es nicht einfach eine normale Prägung sein auf dem Umschlag, sondern etwas Erhabenes. Vielleicht eine Malmsturmrune vor dem Einbinden unter das Leder legen? Das ganze vielleicht 3D-drucken lassen? Björn brachte das Projekt dann schnell in neue Sphären: »Ich kann den Kopf des Alten Kaisers doch einfach von Hand modellieren in Kunstharz abgießen und den kleben wir dann auf ein Einband.« Der Rest des Teams war sprachlos.

Wir machten uns im September nach regem Mailverkehr schließlich persönlich auf zur Buchbinderei Mergemeier. Dort besprachen alle grundlegenden Dinge und waren begeistert, wie Frau Mergemeier sich in unser Projekt vertiefte und mit uns alle Optionen abwägte. Ein Riesendankeschön an Frau Mergemeier, Frau Meysemeyer und ihr Team für Rat und grandiose Handwerkskunst. Nach diesem ausführlichen Gespräch wurden wir zum Auswählen des Leders direkt an einen Fachbetrieb verwiesen, wo unser Projekt erneut auf Begeisterung und fachkundige Unterstützung stieß.

Die Ankündigung der Autorenausgabe ging online und wir waren gespannt: Würden sich Interessenten für so eine Luxusausgabe finden? Wir waren erstaunt, dass ein regelrechter Run auf die Bücher einsetzte und sich die Anzahl der verfügbaren Exemplare stetig auf die Null zubewegte. Großartig! Es konnte also losgehen!

Bei der Druckerei hatten wir direkt zusätzlich 25 ungebundene Buchblöcke geordert, um der Buchbinderei die Arbeit zu erleichtern. Es gibt wohl keine Projekte ohne Rückschläge: Die Buchblöcke kamen wegen mangelhafter Verpackung leider dermaßen lädiert bei uns an, dass sie einer exklusiven Autorenausgabe ganz gewiss nicht würdig gewesen wären. Also mussten 25 reguläre Exemplare »entkernt«, also von ihrem ursprünglichen Einband befreit, werden.

Während die Bücher eingebunden wurden, war Björn nicht untätig. Er modellierte den Kopf des Alten Kaisers, stellte eine Gussform her, goss 25 Schädel ab und lackierte sie.

Ende November waren die Bücher dann abholbereit. Beim Abholen waren wir direkt begeistert vom Ergebnis: Dass die Bücher komplett neu eingebunden waren, sah man nicht nur – nein, man spürte es direkt beim Aufschlagen eines Buches. Diese Gelenke sind einfach ein Traum aus Handwerkskunst! Die doppelte Buchdecke besteht aus einer sehr dichten und steifen Pappe, die den Kaiser tragen wird und einer zweiten, aus der bereits die Silhouette des Alten Kaisers per Laser herausgeschnitten wurde. Die Pappen wurden zudem gefast, um dem Buch neben einer schöneren Optik auch eine griffigere Haptik zu verleihen.

Mit den Büchern im Gepäck ging es dann zu Björn. Dort testeten wir einen Tag lang anhand von zwei Probebuchdecken, wie man den Alten Kaiser jetzt am besten anbringen kann und wie wir den Büchern noch einen insgesamt roheren, gröberen Look verschaffen.

Im Januar war es dann soweit, alle Bücher waren mit ihrem Schädel »verheiratet«. Wir trafen uns erneut für den letzten Schliff – im wahrsten Sinne des Wortes, denn nicht nur der Schädel erhielt noch letzte Farbakzente, auch das Leder wurde noch einmal etwas aufgeraut und danach geölt. Dann bekam jedes Buch seine Nummer und eine kleien Dankes-Illu von Björn.

Inzwischen sind alle Bücher unterwegs zu ihren neuen Besitzern. Wir wünschen euch genauso viel Freude damit wie wir im gesamten Verlauf des Projekts hatten.

Hat euer Buch einen besonderen Platz bekommen? Schickt uns ein Foto! Hat euer Buch etwas besonderes erlebt? Berichtet uns davon!
Loslassen ist schwer zumal jedes Buch wahrhaftig einzigartig ist.

Keep it in the family

Manchmal schreibt uns jemand, der unbedingt eine Autorenausgabe möchte. Aber versprochen ist versprochen. Wir produzieren nicht nach.

Manchmal jedoch möchte oder muss sich jemand von seiner Autorenausgabe trennen und schreibt uns.

Zum Glück haben wir schonmal Wind davon bekommen und konnten eine Autorenausgabe sehr schnell in gute Hände geben. Wir wollen euch also bitten, uns doch mitzuteilen falls ihr eine Ausgabe sucht oder verkauft, einfach damit wir eine Ausgabe vermitteln können:


Stimmen aus der Narakaná

»Hast du dich nie gefragt, woher die Sitte stammt, wichtige Gesetze, magische Techniken und besonders geheime Aufzeichnungen aller Art in mächtige Folianten mit Einbänden aus Eisen, Gold, Menschenleder, Knochen oder Elfenbein zu binden? Oder warum viele dieser Bände mit Schädeln, Schlangenkiefern, obszönen Reliefskulpturen oder ähnlichem besetzt sind? Nun, einfach, weil sie alle Abbilder von einem wirklich wichtigen Buches sind: dem Atlas der Qualen, dem Kleshgrantha, welches bekannterweise auf Menschenhaut geschrieben, in Eisen gebunden und über zwei Ellen hoch und über eine Elle breit ist. Es ruht auf einem Bleisockel im Haus des unbeugsamen Fleisches in Asurkanda – und natürlich ziert es ein Schwarzgoldrelief des edlen ersten Herrschers der Asur. Angeblich birgt der Atlas die Wahrheit darüber, warum wir sind, was wir sind – doch das ist bestenfalls eine Ahnung der eigentlichen Wahrheit! Denn ich weiß aus sicherer Quelle, dass der Atlas letztlich nur einige Übersetzungsversuche eines weit kleineren, doch wichtigeren Buches aus rotem Titanenleder enthält, in dem sogar stehen soll, wie wir wieder werden könnten, was wir waren …«

Vhekrul Gâr, Assassine aus Haus Parn,
zu seinem Halbbruder Drulkai,
kurz vor beider Verschwinden.


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