Malmsturm – Wege aus Blut und Eisen

D‌ieser Band ist die Irrform unter den Malmsturm-Büchern. Dieser Band wurde bereits angekündigt und war Teil der ersten Edition, wurde aber aufgrund der Veröffentlichung von Fate Core zurückgestellt, um »Malmsturm – Die Fundamente« zu erschaffen. Er ist etwas Neues, trägt aber viele Grundmerkmale der anderen Bücher, ohne jedoch wirklich eine diesen Büchern entsprechende Funktion im selben Umfang auszuüben. Zuerst und vor allem beinhaltet dieses Buch die ersten und damit bisher auch einzigen Comics, die in der Welt von Malmsturm spielen und die – selbstverständlich – ebenso von Björn Lensig illustriert wurden wie alle anderen Malmsturm-Bücher.
Björn hatte schon vor Jahren die Idee, sich speziell für Malmsturm einmal an einem Comic zu versuchen, und Werner gefiel der Gedanke, einige kurze Abenteuergeschichten für Malmsturm zu schreiben, die ebenso in der Tradition der Heftchenromane und Abenteuercomics der 1920er und 1930er Jahre standen wie das gesamte Genre der Sword-&-Sorcery.

Betrachtet man die Comics aus jener Zeit bis etwa zu Beginn des Desktop-Publishings stellt man eines schnell fest: die Liebe, mit der die Dialoge dieser Comics gelettert wurden. Heutzutage ist das Handlettering nur noch selten anzutreffen und wurde durch Setzen mit Software und Fonts verdrängt. Doch handgeschriebene Dialoge atmen, leben und haben Charisma. Abermals machten wir uns auf, jemanden zu finden, der willens und befähigt ist, dies zu tun. Von uns konnte das niemand leisten, doch der Wunsch stand fest. Nach langer Recherche wurden wir fündig. Der belgische Illus­trator René Heinen hat sich bereiterklärt, Dialoge und dritte Stimme in handgeletterte Glyphen zu verwandeln. Wir hoffen, dass sich der Aufwand für euch ebenso ersichtlich lohnt wie für uns.

Darüber hinaus sollte dies aber nicht nur ein Comic, sondern immer noch auch ein Rollenspielprodukt sein. Daher enthält das Buch zu jedem der Schauplätze der drei Geschichten jeweils ein Kapitel mit Hintergrundmaterial, Abenteuerideen und Daten für Charaktere und Monster, die entweder im Comic selbst in Erscheinung treten oder im entsprechenden Mikrosetting eine wichtige Rolle spielen.

J‌edes der drei Hauptsegmente der vorliegenden Irrform ent‌hält eine kurze Geschichte – in Form eines Comics – gefolgt ‌von Informationen über die darin präsentierten Schauplätze und deren Bewohner. Jede Geschichte konzentriert sich dabei auf einen ganz speziellen Bereich der Welt von Malmsturm und betont bestimmte Aspekte dieser Bereiche. So gesehen kann es also durchaus sein, dass nicht jeder Leser jeden Abschnitt der Wege aus Blut und Eisen gleichermaßen unterhaltsam, inspirierend oder hilfreich finden mag. Aber wer sich auf die vielleicht erschreckend wirkende Gestalt der vorliegenden Entität einlässt, dem wird sie ihre ganz eigenen Einblicke in die Welt von Malmsturm gewähren.
Welchen Weg wollt ihr nun einschlagen?

In unserem eigenen Online-Shop bieten wir aussergewöhnliche Artikel rund um Malmsturm an. Die Bücher selbst gibt es im Buchhandel oder im Online-Shop des Uhrwerk Verlag. Stätten der Verdammnis ist als Roll20 Modul veröffentlicht; eine Hilfeseite dazu gibt es hier.

 

In die Waismark

Unter den schroffen Gipfeln der Askarpen finden tollkühne Schatzsucher immer wieder Zugänge zu einem Geflecht uralter Tunnel und Schächte, deren Erbauer niemand kennt und in deren Abgründen schon so mancher sein Glück gemacht haben soll, auch wenn weit mehr dort unten einen grausamen Tod fanden oder einfach für immer verschwanden. Wer hier hinuntersteigt, wird selbst von anderen Glücksrittern der Waismark oft als lebensmüde angesehen, was nicht zuletzt an den vielen Geschichten über die tückischen Fallen und mörderischen Bewohner in der Tiefe liegen dürfte. Diese unterirdische Welt trägt viele Namen, doch die meisten sprechen seit jeher von den Wegen des Älteren Wassers – eine Bezeichnung, deren Ursprung genauso im Dunkeln liegt wie die entsprechend benannten Gewölbe.

… in ein tödliches Labyrinth voller Reichtümer, Rätsel – und Rivalen.

Ins Imperium …

Der Sumpf, das gewaltige Elendsviertel der imperialen Hauptstadt Lyssa ist in mancherlei Hinsicht eine eigene Stadt, doch an einigen Orten herrscht dennoch ein reger Grenzverkehr mit den weniger anstößigen Teilen der Metropole. Dies gilt besonders für den Bezirk über dem in der Kanalisation verborgenen Brunnenmarkt, welcher im Norden des Sumpfs an das angemessen verrufene Quacksalberviertel des Tempelbezirks, das sogenannte Djalmedin angrenzt. Hier finden sich auf beiden Seiten der Potamide – der großen Hohlmauer, welche die Stadtteile trennt – mehr Intrigen, Drogen, Mörder, Irrformen und exotische Kreaturen als auf einem Dutzend großer Maskenbälle des Hochadels.

… in gnadenlose Blutfehden und wahrhaft unmenschliche Abgründe.

In den Norden …

Der Norden endet nicht bloß in geographischer Hinsicht in den Landstrichen zwischen dem waldigen Hochland des Valgrinds und den im Osten daran angrenzenden Ausläufern der Steppe von Vigiristan. Die berüchtigten Fleischmärkte, in denen jede Goldmünze schwerer wiegt als Ruhm und Ehre und wo die wichtigen Duelle nicht im Kampf mit dem Schwert, sondern im Geschacher wortgewandter Kaufleute entschieden werden, bieten einen bedrohlichen Ausblick in eine mögliche Zukunft des Nordens. Der alte Atem des Imperiums ist hier überall spürbar und wird mit jedem Schritt nach Osten nur umso betäubender. Viele der dort lebenden Nomaden wurden schon vor Jahrhunderten zu blutrünstigen Räubern – und in der staubigen Ödnis warten seltsame Relikte längst vergangener Reiche, bewacht von grotesken Wesen, deren Namen nur noch die toten Monde kennen.

… in weglose Weiten, erschüttert vom Puls eines sterbenden Reiches.