Die Welt

Stimmen und Schriften aus der Ferne #19

Stimmen des Imperiums

„… momentan sollte wirklich keiner so lebensmüde sein! Die vielen Wachen und Fallen in den Stadtpalästen und Türmen des Adels waren ja schon immer gnadenlos, heimtückisch und tödlich – also nur was für überteuerte Assassinen und vielleicht ein oder zwei Dutzend der besten Diebe im ganzen Imperium. Aber jetzt? Seit Jahresbeginn ist einfach kein Durchkommen mehr. Selbst das Betreten der Insel hier in Lyssa ist zum Problem geworden, seit alle Lieferanten ihre Kähne und Boote nicht mehr verlassen dürfen und die Fracht direkt mit Kränen an Land geholt wird, damit Diener aus den Türmen alles weitertransportieren können. Niemand kennt wirklich den Grund, aber ich habe gestern aus verlässlicher Quelle gehört, dass es um Menschenraub geht! Wir alle wissen, dass – Inzest hin oder her – die Töchter des Adels zu den schönsten Geschöpfen unter Sonne und Mond zählen, auch wenn das gewiss nicht für ihre Brüder gilt. Doch bisher wurden hübsche Sklaven immer nur in die Türme geschafft, meist aus fernen Ländern stammend. Nun verschwinden aber wohl immer mal wieder junge Töchter und Frauen, stets von erlesener Schönheit, während der Nacht aus ihren Gemächern – ohne jede Spur! Es gibt nur hartnäckige Gerüchte von großen dunklen Schatten über den Türmen und von den zerschmetterten Leibern von Wachen, die wirken als ob sie von den Spitzen der höchsten Türme geschleudert worden wären…“

 

Durwad der Durchtriebene, Informant und Hehler in Lyssa

Kommentar verfassen