Fleischmarmor – Diese feste, rot-weiß marmorierte Substanz entstand ursprünglich bei dem Versuch, eine rein alchemistische Alternative zu Fleischmäusen zu entwickeln. Die meisten Neuschöpfungen verdrängten jedoch – meist wegen geschmacklicher Defizite – nie das Original von den imperialen Speisezetteln. Fleischmarmor jedoch verbindet exquisiten Geschmack mit höchst angenehmer Textur. Beim Verzehr dieser Substanz traten jedoch schwere Nebenwirkungen auf: Schon geringe Mengen führten zu einer schweren Sucht nach immer größeren Portionen – und wer diesem schmerzhaften Verlangen nachgab, verwandelte sich bald in einen grotesken, geistlosen Fleischberg, dessen Körpergewebe rasch die Beschaffenheit des Fleischmarmors annahm. Diese Variante entwickelte eine faszinierende Tiefenschärfe in ihrer Marmorierung und verfügte über eine gern als „handerotisch“ bezeichnete Oberflächentextur. Alchemisten begannen, aus diesen unglücklichen Fleischhaufen eine lebendige, sich vermehrende Substanz zu züchten, die von den Künstlern zu grandiosen Plastiken geformt wird, die sich in stummer Ekstase oder unaussprechlichen Qualen auf ihren Podesten winden und unter der Berührung ihrer Bewunderer erbeben.