Überall im Norden findet man die weit verstreuten Kolonien der „Moermel“. Diese Tiere sind eng verwand mit Murmeltieren und Biebern und erreichen in ausgewachsenem Zustand in etwa die Größe eines dreijährigen Kindes. Mannemoermel haben sich vor Jahrtausenden in den weiten Steppen der Arsali entwickelt und können etwas, das andere Nagetiere nicht können – weite Strecken auf zwei Beinen laufen! Dadurch, das sie den aufrechten Gang entwickelt haben. können sie ihre handartigen Vorderpfoten geschickt für allerlei komplexe Tätigkeiten wie einsetzen und zeigen ein Maß an Schläue, dass man unter Nagetieren normalerweise nicht findet. Von menschlicher Intelligenz mit Sprachvermögen sind sie noch sehr weit entfernt, aber sie sind in der Lage, komplexere Gebilde als Biberburgen zu bauen oder gar kleine, kugelige Körbchen zu flechten, in denen sie Fische fangen oder Dinge tragen. Daher nennt man die Tiere auch „Moermelmannen“, da sie darin an kleine Menschlein erinnern. Im Laufe der Zeit haben die Moermel verschiedene Lebensräume besiedelt und drei verschiedene „Völker“ ausgebildet. Die ursprünglichen „Moermelmannen“ der Arsali leben in komplexen, unterirdischen Höhlensystemen, deren Zugänge sie geflochtenen Klappen aus Gestrüpp und Gras verschließen. Um ihre Kolonien besser gegen Feinde schützen zu können, schichten sie auch kleine Steintürmchen als Aussichtsplattformen auf. An Flüssen und in der Nähe des Binnenmeeres leben die Woede-Moermel, deren Lebensweise der von Bibern ähnelt. Woedemoermel errichten große Dämme und Burgen, verwenden allerdings auch primitive Fischräusen und kennen anscheinend das Prinzip des Floßes. Am seltensten sind die Bume-Moermel des Hodminforstes, die in Eichenästen leben und dort in geflochtenen Nestern leben. Allen Moermelarten ist gemein, dass sie in Gruppen zwischen 20 und 30 Tieren zusammenleben und von einer unstillbaren Neugierde getrieben werden. Dazu sind Moermel äußerst diebisch und stehlen Menschen, was nicht niet und nagelfest ist. Moermel können den Sinn gestohlener menschlicher Gegenstände nicht immer korrekt ergründen und verwenden sie zuweilen auf kuriose Art. So wurde schon berichtet, dass Woede-Moermel Boote entwendet und als „Kuppel“ für ihre Wohnburgen benutzt haben oder das sie Schwerter stahlen, um sie als Stützbalken zu benutzen. Wenn es zu Kämpfen zwischen Menschen und Moermeln kommt, flüchten die Moermel lieber, als sich dem Kampf zu stellen. In wenigen Fällen werfen sie aus der Entfernung Steine oder, wenn sie einmal Menschen mit Speeren gesehen haben, spitze Stöcke. Mindestens ebenso lästig wie die Wurfgeschosse sind die schrillen Pfeiftöne, die die Moermel im Gefahrenfalle ausstoßen können.
Für vielen Bewohner des Nordens sind Moermel ganz allgemein die Boten des Jenseits. Für Galder erscheinen viele Geister, die als Boten zwischen Diesseits und Jenseits pendeln, nicht nur als Rabenvögel, sondern auch als Moermel! Zuweilen kommt es vor, dass Moermel in ihrem Sammeltrieb menschliche Schlachtfelder plündern und die Habseligkeiten der Gefallenen in ihre Bauten schleppen. So sind unter den weitläufigen Steppen und Heideflächen schon regelrechte Schatzhorte entstanden, in denen sich nun manche wertvolle Waffe eines vorzeitlichen Herrschers findet. Abergläubische Menschen, die dies beobachteten, glaubten (und glauben noch immer), dass die Moermel im Dienste des Totengottes handeln und den unbestatteten Gefallenen ihre Grabbeigaben in die Unterwelt bringen. Besonders bei Thraskiten und Phandaren ist dieser Glaube verbreitet. Die Thraskiten versuchen, sich die Moermel gewogen zu machen, in denen sie ihnen kleinere Opfergaben darbringen. Manchmal wird gar ein „heiliger“ Stammesmoermel gehalten. Die Phandaren hingegen behandeln die Moermelmannen mit ausgeprägter Ehrfurcht und meiden bekannte Moermelbauten, um die Moermelmannen nicht versehentlich zu verärgern. Beide Stämme betrachten die Jagd auf Moermel als Tabu. Das bringt sie öfters in Konflikt mit den Thuul, denen Moermelbraten mit Bärlauch als Delikatesse gilt.
Aspekte:
heilige Zähne der Arsali
Eins, zwei, viele
Boten des Jenseits
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