Im Laufe der letzten Monate hatte Julien immer mal wieder diverse Fragen bezüglich der Weltkarte, an der er für uns arbeitet. Viele dieser Fragen betrafen technische oder künstlerische Aspekte, wie etwa die Gestaltung gewisser Symbole, Fonts, Farbwahl oder den Grad der Schattierung mancher Bereiche. Aber Julien hat sich auch intensiv mit den inhaltlichen Details der Karte befasst, also den Elementen, die sich direkt auf die eigentliche Welt von Malmsturm beziehen – deren Beantwortung fiel somit in Werners Ressort und es stellte sich heraus, dass in seinen Antworten auf Juliens Fragen manchmal Einzelheiten über diese oder jene Region des Settings auftauchten, von denen auch Dom und der Rest der Rasselbande bisher so nichts gewusst hatten oder über deren genaue Implikationen sie sich zuvor nicht ganz klar waren. Wir meinen, dass dieser Prozess doch vielleicht auch für euch Fans ganz interessant sein könnte, weshalb Werner nun im folgenden einiges aus diesem Emailaustausch zur allgemeinen Präsentation eingedeutscht und aufbereitet hat:
Wüst, aber nicht unbedingt leer…
Bei diesen Fragen geht es um einige der nur scheinbar öd und leer liegenden Regionen entlegener Wildnis und unbewohnten Brachlandes in der Welt von Malmsturm.
Julien: Im Norden, bzw. Nordosten gibt es ein Gebiet mit ungewöhnlichem Gelände (siehe das „?“ im Bild) – ist da irgendetwas besonderes zu finden?
Werner: Stimmt, das fragliche kreisförmige Areal (siehe die Ausschnittsvergrößerung) ist weniger dicht bewaldet als die umliegenden dichten Mischwälder. Hier findet sich ein Gemisch aus Tundra und kleineren Nadelwaldgebieten: Das Gebiet besteht tatsächlich aus den erodierten Resten eines uralten Einschlagkraters, vergleichbar dem Nördlinger Ries oder dem Chicxulub Krater (das Zentrum ist in etwa so hoch wie der Kraterrand und der Boden des Kraterinneren liegt maximal 150 m tiefer).
Julien: Ah, ich dachte mir schon, das es mit der Gegend was besonders auf sich hat. – Ich bin übrigens gerade mit einigen Wüstengebieten beschäftigt und hätte da auch noch eine Frage: Sind die Wüsten in Gomgarka und dem Imperium Sandwüsten mit hohen Dünen oder vielleicht eher flache Steinwüsten?
Werner: Nun, im Imperium ist die größere Wüste „Horm“ eine „klassische“ Sandwüste mit hohen Wanderdünen und enormen Sandstürmen. Die östlich davon gelegene kleinere Wüste „Aerg“ ist hingegen eine flache Steinwüste, wie sie etwa in Nordafrika vorkommt. – Ach, und wo wir gerade in der Gegend sind: Das kleine Hochplateau „Ikelos“ im Süden wird von einer geobotanischen Anomalie bedeckt – einem Dschungel aus riesigen Blumen, die von Vögeln statt von Insekten bestäubt werden. Das „Adrastaya“ Bergland nördlich davon ist dagegen eine öde Region felsiger Hügel und verlassener Minensiedlungen. Der Gebirgszug der „Hemeren“ im Osten ist zwar auch größtenteils menschenleer und ohne nennenswerte Vegetation, aber bekannt für die Dutzenden gigantischer Skulpturen und Reliefbildern, die hier vor Urzeiten aus den Bergflanken gehauen wurden (man denke an Mount Rushmore oder Abu Simbel).
P.S.: Ach ja, und die große westliche Wüste in Gomgarka ist ebenfalls eine “klassische” Sandwüste.
Ilanthar ist Mitglied der Cartographers’ Guild aus dem benachbarten Frankreich. Ilanthar, der im echten Leben Julien heißt, scheut es nicht, große Projekte anzugehen – wie dieser Thread beweist.
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