Im Laufe der letzten Monate hatte Julien immer mal wieder diverse Fragen bezüglich der Weltkarte, an der er für uns arbeitet. Viele dieser Fragen betrafen technische oder künstlerische Aspekte, wie etwa die Gestaltung gewisser Symbole, Fonts, Farbwahl oder den Grad der Schattierung mancher Bereiche. Aber Julien hat sich auch intensiv mit den inhaltlichen Details der Karte befasst, also den Elementen, die sich direkt auf eigentliche Welt von Malmsturm beziehen – deren Beantwortung fiel somit in Werners Ressort und es stellte sich heraus, dass in seinen Antworten auf Juliens Fragen manchmal Einzelheiten über diese oder jene Region des Settings auftauchten, von denen auch Dom und der Rest der Rasselbande bisher so nichts gewusst hatten oder über deren genaue Implikationen sie sich zuvor nicht ganz klar waren. Wir meinen, dass dieser Prozess doch vielleicht auch für euch Fans ganz interessant sein könnte, weshalb Werner nun im folgenden einiges aus diesem Emailaustausch zur allgemeinen Präsentation eingedeutscht und aufbereitet hat:
Diesmal geht es um den etwas ungewöhnlichen Aufbau der Stadt Fænsal und eine Reihe von scheinbar »verwaisten« Flüssen auf dem äquatorialen Inselkontinent Gomgarka.
Werner: …BTW ich hätte da eine Frage, bzw. Bitte, sozusagen als »nice-to-have«: Die Stadt an den Bergen südöstlich des Nebelmeers entstand in-game aus einer Handvoll kleinerer Bergbausiedlungen, so dass sie tatsächlich auf und in die Westflanken der angrenzenden Berge gebaut wurde. Vielleicht wie eine Mischung aus Minas Tirith und Mont St. Michel – wenn beide von Wikingern errichtet worden wären, die zufällig dort auch diverse Silberminen gruben und nur eine Seite eines Berges bebaut haben, anstatt auf oder um einen freistehenden Berg herum zu bauen. Denkst du, du könntest das Icon für diese Stadt entsprechend ändern?
Julien: Ok, ich habe Fænsal überarbeitet – siehe das angehängte Bild. Geht das so?
Und ich hätte eine Frage zu Gomgarka. Es wirkt so, als ob es dort nur wenige und kurze Flüsse gibt, die außerdem scheinbar keinen erkennbaren Abfluss ins Meer haben – ist das korrekt und sind die Flüsse hier alle von Vegetation überschattet?
Werner: W: Erstmal: Fænsal ist perfekt so!
Zu den Flüssen: In der Tat sind die in Gomgarka recht merkwürdig – aber das ist alles durchaus mit Absicht so. Gomgarka besitzt riesige unterirdische Flüsse und Höhlensysteme. Ähnlich den Cenoten von Yucatán (s.u.). Diese Wasserläufe verbinden nicht nur die meisten Seen, sondern sie führen auch zu namenlosen »Geisterflüssen«, d.h. Flüssen, die scheinbar aus dem Nichts zutage treten und oft auch genauso plötzlich wieder unter der Erde verschwinden.
Ich habe eine Karte angehängt, in der ich die großen Geisterflüsse mit X, Y und Z markiert habe. Die aufsteigenden Zahlen geben dabei die Richtung der Strömung, bzw. Quellen und Senken an.
X1: entspringt einer großen Höhle
X2: verschwindet in einem riesigen Wasserfall, der in ein scheinbar bodenloses rundes Loch stürzt
Y1: entspringt als schmaler Wasserfall aus einer kleinen Felsspalte weit oben in einer hohen Klippe
Y2: verschwindet in einem enormen Höhleneingang am Fuß eines Hügels
Y3: verschwindet in einem riesigen Wasserfall, der in ein scheinbar bodenloses rundes Loch stürzt
Z1: entspringt einer großen Höhle
Z2: verschwindet nicht einfach, sondern versickert in einem großflächigen Sumpfgebiet (etwa wie auf unserem Planeten der Tarim, der Murghab und der Okavango – siehe unten)
Ilanthar ist Mitglied der Cartographers’ Guild aus dem benachbarten Frankreich. Ilanthar, der im echten Leben Julien heißt, scheut es nicht, große Projekte anzugehen – wie dieser Thread beweist.
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