Thumed erlernte das Imkerhandwerk von seinem Onkel, einem eigenbrötlerischen Thraskiten, der ihn allein in großzog, nachdem Eltern und Geschwister des Jungen bei einem Brand ums Leben gekommen waren. Vor etwas über einem Jahr tauchte Thumed dann in Faensal auf und begann damit, seinen „Berghonig“, wie er ihn nannte, zu verkaufen: der Erfolg war enorm. Seitdem ist er zu einer festen Größe im Marktviertel von Faensal geworden, wo er inzwischen ein eigenes Haus mitsamt Ladenlokal besitzt und drei Hilfsarbeiter beschäftigt. Dazu kommt die junge Waera, eine hübsche Waise aus Nidbaerg, die ihm als Haushälterin und Verkäuferin dient. Thumed hat zwar die Absicht, Waera irgendwann zu heiraten, aber hat sie – entgegen vieler Gerüchte – bisher weder berührt, noch ihr gegenüber seine entsprechenden Pläne überhaupt auch nur angedeutet. Der Grund dafür liegt weniger in der leichten Schüchternheit des Imkers, sondern vielmehr in der Tatsache begründet, dass er Waera ebenso wie allen anderen gegenüber bis heute verschwiegen hat, woher sein köstlicher Honig eigentlich stammt! Da Thumed alle paar Tage für einige Zeit in den Bergen östlich der Stadt verschwindet, wird allgemein nur angenommen, dass er dort auf einem verborgenen Hof seine geheimen Bienenvölker züchtet, doch alle Versuche, ihn dorthin zu verfolgen, schlugen bisher fehl – zum Glück für die Verfolger. Einige kundige Bürger bemerken schon gelegentlich, dass Bienen eigentlich in den kalten Maelarentälern kaum überleben dürften, aber meist wird dann auf eine besondere Züchtung verwiesen und die Debatte ist beendet. In Wahrheit allerdings fand Thumed die zwei Königinnen, die den Grundstock seiner Völker bilden sollten, in den Trümmern einer Handelskarawane im Valgrind. Doppelt so groß wie Hornissen hatten beide da schon begonnen, ihren neuen Staat in den Brustkörben zweier gefallener Karawanenwachen einzurichten – und Thumed nahm beide Leichen mit. Heute leben neun Völker in einem von heißen Quellen erwärmten Höhlensystem oberhalb von Faensal – neun Völker, die sich meist von Aas ernähren, deren Königinnen aber regelmäßig mit frischem menschlichem Fleisch und Blut gefüttert werden müssen! So wurde Thumed zu einem geübten Leichendieb und Serienmörder, der alles für die geliebten Quellen seines Wohlstands tun würde. Was er leider nicht mehr weiß, ist, dass damals nahe der Karawane selbst von Bienen bewusstlos gestochen wurde. Seitdem haust eine Bienenkaiserin in seinem Schädel, nährt sich von seinem Blut und flutet seinen Körper mit Stoffen, die ihn zum fanatischen Diener und Beschützer seiner Bienenvölker machen. Die Eier der Kaiserin sind längst befruchtet – und wenn sie bereit zur Ablage ist, dann wird Thumed Waera endlich einen Antrag machen…
Aspekte:
Fertigkeiten:
Talente & Gaben:
Schicksalspunkte: 3
Belastungspunkte:
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