Folgt man den Spuren der Schriftgelehrten und Barden, der Legenden und Litaneien bis in die fernste Vergangenheit, so lassen sich in jedem Teil der Welt – von den Gletschern des Nordens bis zu den Dschungeln des Südens – Erzählungen über die geheimnisvollen Ringe der Grauen Monde finden. Diese bleigrau bis aschfahlen Schmuckstücke existieren in verschiedenen Größen, entsprechen aber meist in Gestalt und Umfang einem schlichten Fingerring und übersteigen nie die Ausmaße eines schlanken Armreifs. Im Norden wird ein solcher Ring oft als Graureif bezeichnet, im Imperium spricht man von Mondbändern und in der Waismark nennt man diese Art von Geschmeide meistens nur Stumpfschmuck. Soweit bekannt, handelt es sich bei den Ringen der Grauen Monde grundsätzlich um Fundstücke, welche für gewöhnlich in oder in der Nähe von Kratern entdeckt wurden, die durch vom Himmel fallende Steine geschaffen wurden. Nur sehr selten werden auch Ringe erwähnt, die an Stränden, in Sümpfen oder bei Grabungsarbeiten gefunden wurden. Außer Form und Farbe haben die Ringe vor allem ihre Wirkung gemein: Angeblich heilen sie – sofern der Träger noch lebt – selbst schwerste Verletzungen, auch solche von seelischer oder übernatürlicher Natur, innerhalb weniger Augenblicke, nachdem sie angelegt wurden. Einmal angelegt, lassen sich solche Ringe allerdings nie wieder abnehmen – zumindest nicht ohne Amputation der betroffenen Gliedmaßen! Viele wollen den heilsamen Schmuck aber auch gar nicht mehr loswerden, denn die Ringe vermögen auch später folgende Verletzungen in Windeseile zu beseitigen. Dennoch haben die Ringe in nahezu allen Geschichten einen zweifelhaften Ruf, denn es wird berichtet, dass die Träger der Ringe mit jeder weiteren Heilung mehr und mehr an Charakter, Seelenleben und Individualität verlieren. Das scheint die Betroffenen jedoch nicht unbedingt zu schwächen, sondern ihnen vielmehr eine seltsam blasse, unpersönliche Kraft zu verleihen – eine Kraft, die sich mit zunehmender Nutzung der Ringe zu verselbstständigen scheint und den Träger immer häufiger zu Taten veranlasst, die dieser eigentlich nie beabsichtigt hatte oder die völlig seinem angestammten Charakter zu widersprechen scheinen! Am Ende, so erzählen die meisten Geschichten, verschwinden die Träger der Ringe ohne ein Wort des Abschieds, oft mitten in der Nacht und oft verlieren sich ihre Spuren in der Nähe uralter Ruinen oder in unerforschter Wildnis…
Wie sich diese rätselhaften Ringe im Spiel genau auswirken, muss letztlich jeder Spielleiter selbst entscheiden, aber hier ein – rein optionaler – Vorschlag:
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