Malmsturm sollte von Beginn an möglichst viel Raum für die Wünsche und Ideen von Spielleitung und Spielern lassen: Lückenlose Regionalbeschreibungen und katalogartige Listen voller Mikrodetails des Settings waren damit ebenso tabu wie die Etablierung eines Metaplots, also einer offiziellen „Handlung“, die sich über verschiedene Quellenbücher erstrecken und mit den Jahren immer weiter entwickeln würde. Die Settingbeschreibung „Malmsturm – Die Welt“ von 2012 erzählte zwar von allerlei geschichtlichen Ereignissen und enthielt auch einige „offizielle“ historische Zeitleisten, aber diese reichten alle nicht über die imaginäre „Gegenwart“ (im Jahr 2566 des Exzellenten Exils) hinaus – und das sollte auch für alle weiteren möglichen Veröffentlichungen so bleiben. Diesem Grundsatz bleibt natürlich auch die aktuelle Generation von Malmsturm treu, aber angesichts der vielen geplanten neuen Titel wirft das auch die berechtigte Frage auf, was etwa die sogenannten Chroniken der Waismark, des Nordens und des Imperiums denn enthalten sollen, so dass sie weder Gefahr laufen, jeden kleinen Marktflecken, jedes Tal, jede Insel und jede Gasse in jeder Stadt mit enzyklopädischem Eifer zu beschreiben, noch womöglich durch Serien bestimmter Abenteuer oder „neuer“ offizieller Ereignisse nach dem Jahr 2566 nA langsam einen oder gar mehrere Metaplots wachsen zu lassen. Kurz gefasst lautet die Antwort: Konflikte und Strukturen. Während die diversen Bände der Chroniken natürlich auch einige neue Details zu gewissen Regionen der Welt von Malmsturm enthalten werden, so liegt doch der Schwerpunkt jedes Bandes in der Darstellung eines oder mehrerer schwelender Konfliktherde und der Schilderung wichtiger lokaler gesellschaftlicher Strukturen – natürlich stets mit besonderem Hinblick auf ihr Potential für zukünftige Abenteuer.
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