»Er kam aus dem eisigen Norden zu den reichen Ländern des Südens. Die Narben auf seinem gewaltigen Körper waren wie die Landkarte der Straßen, die er sich mit der Waffe frei gekämpft hatte. Söldnern, Kriegern, Zauberern und Dämonen gab er auf diesem Weg sein schartiges Schwert zu kosten.«
Heute bringen wir euch mal was völlig anderes! Wie ihr ja wisst, sind wir nie darum verlegen, euch zu verraten, was uns zu Malmsturm inspiriert hat. Eine dieser Inspirationen ist selbstverständlich Conan, der wohl bekannteste Barbar der Welt. Und der medial am besten vertretene. Ob Robert E. Howard wohl geahnt hat, was er mit der Erfindung des Cimmeriers so alles anleiern würde? Mal ganz davon abgesehen, dass Howard mit Conan praktisch das gesamte Barbaren-Genre vom Zaun gebrochen hat, findet man Conan en masse: Unzählige Nachfolge-Romane anderer Autoren, unüberschaubar viele Comics, bisher drei Kino-Filme, etliche Videospiele, Rollenspielmaterial haufenweise, diverse Brettspiele, ja sogar zwei Zeichentrickserien und eine Real-TV-Serie (die wir allerdings lieber vergessen würden).
Trotzdem waren wir überrascht, dass es auch Conan-Hörspiele gibt!
Das erste Conan-Hörspiel, auf dass wir gestoßen sind, nennt sich schlicht »Conan the Barbarian« und erschien in den 1970ern unter dem Label »Power Records«. Power Records brachte damals Hörspielversionen verschiedener bekannter Comic-Figuren und Superhelden. Den Schallplatten lag dabei meist das Hörspiel noch einmal in Comic-Fassung bei, so dass die (jungen) Zuhörer sich beim Anhören der Schallplatte die Comicbilder anschauen konnten. »Conan the Barbarian« basiert daher, wenig verwunderlich, auf der Marvel-Comic-Version von Conan. Die Vinyl-LP enthält statt einer längeren Geschichte die vier kleineren Geschichten »The Jewel of the Ages«, »Shadow of the Stolen City«, »The Thunder Dust« und »The Crawler in the Mists«. Auch wenn es sich um relativ kurze Episoden handelt – das Anhören lohnt sich! Die Sprecher sind durch die Bank weg hervorragend, die musikalische Untermalung passt wie die Barbarenfaust aufs Auge und auch die vier vertonten Geschichten sind verdammt gut ausgewählt! Mit Recht gilt »Conan« als eine der besten Platten von Power-Records
1982 wagte sich Power-Records ein zweites Mal an Conan und lieferte abermals cooles Zeug. Diesmal handelt es sich nicht um eine Sammlung verschiedener Conan-Stories. Stattdessen ist es eine Hörspielversion des ersten Conan-Films! Anstatt aber nun einfach die Tonspur des Films zu nehmen und irgendeinen Erzähler hinzuzufügen, wurde der Film mit Hörspielsprechern praktisch neu inszeniert – und das war auch eine ganz gute Idee, wenn man bedenkt, wie gut Arnold Schwarzenegger sich wohl als Hörspielsprecher eignen würde. Wie schon bei der ersten Conan-Schallplatte macht das Zuhören hier richtig Laune, denn die Inszenierung ist flott und die Sprecher verstehen ihr Handwerk.
Soviel zu den beiden, uns bekannten englischsprachigen Conan-Hörspielen. Doch auch in deutschen Landen gab es Conan für die Lauscher und aller guten Dinge sind drei! Es begab sich in den frühen 80ern, genauer gesagt ab 1983, dass ein Label namens »Chico« die Conan-der-Barbar-Hörspiele »Silanas Rache«, »Im Banne von Seth«, »Tod in Archeron« und »Das Herz des schlafenden Gottes« auf MC herausbrachte. Bedauerlicherweise erschienen nur vier dieser Perlen der Hörspielkunst. Vier Perlen jedoch, die wir zum uneingeschränkten Hörgenuss empfehlen können – wenn auch aus anderen Gründen, als bei den Werken von Power-Records. Was nämlich unter dem Label »Chico« verfertigt wurde, rangiert eher unter »Schlefaz für die Ohren« als unter »Top-Hörspiel«. Sprecher, die klingen als hätte man sie rein nach der Schuhgröße ausgesucht, Synthesizer-Musik von der Heimorgel, ein Conan mit Logorrhoe und der epischste schlecht gesprochene Einleitungstext aller Zeiten sind nur einige der Dinge, die den Zuhörer hier erwarten – ein großer Spaß, vorausgesetzt, man hat genügend Bier zur Hand!
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